Bremer Brücke, strahlender Sonnenschein, Derby-Zeit! Vor ausverkauftem Haus trafen am Sonntag der VfL und der alte Rivale SV Meppen aufeinander. Es war rassig und hochspannend – aber am Ende überwogen hängende Köpfe beim VfL. Unser Spielbericht.

Tobias Schweinsteiger musste zwei Änderungen an der Startelf vornehmen: Für den gelbgesperrten Robert Tesche begann Jannes Wulff und für den erkrankten Maxwell Gyamfi eröffnete, wie schon gegen den SC Verl, Niklas Wiemann.

Meppens Cheftrainer Ernst Middendorp wählte ein 4-2-3-1 System, in dem überraschend auch Luca Tankulic wieder auftauchte. Nach schwerer Verletzung war ausgerechnet das Derby das erste Saisonspiel für Meppens Offensivspieler.

Schiedsrichter der Partie war Dr. Robert Kampka.

Mit einer überragenden Choreografie der Osnabrücker Fanszene zum Einlauf der Teams begann ein stimmungsvoller Nachmittag.

Die Anfangsviertelstunde dominierte der VfL in Sachen Spielanteile. Sie schnürten die Gäste weitgehend in der deren Hälfte ein, setzten Nadelstich nach Nadelstich und zeigten sich defensiv aufmerksam und griffig in den Zweikämpfen. Klare Chancen blieben aber Mangelware.

Die erste Erlösung brachte eine Ecke in der 25. Spielminute: Ecke Kleinhansl und im Gewühl vorm Meppener Tor steht Niklas Wiemann goldrichtig und versenkt die Kugel per Kopf im Kasten der Gäste! 1:0, besser hätte man sich den Auftakt nicht wünschen können!

Es blieb eng, es blieb kämpferisch und plötzlich stand es 1:1: Vor der Box konnte die lila-weiße Abwehr nicht entscheidend klären, Blacha drang bis zum Fünfmeterraum durch, legte nochmal ab in die Mitte, wo Ballmert aus kurzer Distanz zum Ausgleich abschloss.

Und dann war auch schon Pause in einem extrem kurzweiligen Spiel.

Meppens Trainer Ernst Middendorp wechselte zur zweiten Hälfte doppelt: Für Käuper kam Ex-Osnabrücker Marcos Alvarez, für Ex-Osnabrücker David Blacha kam Mirnes Pepic.

Am Spiel selbst änderte das augenscheinlich wenig, denn der VfL war auch ab Wiederanpfiff die tonangebende Mannschaft auf dem Feld – allerdings bis zur 60. Minute ohne Fortune und die letzte, zündende Idee.

Stattdessen waren es die Gäste, die die Bremer Brücke in der 62. Minute schockten: Freistoß Alvarez und der Ball landete auf dem Kopf von Soares, der per Kopf in der langen Ecke versenkte.

Danach reagierte Tobias Schweinsteiger und wechselte ebenfalls gleich doppelt: Für Niemann kam Marc Heider, für Wulff kam Oliver Wähling.

Und der VfL blieb dran und belohnte sich in der 68. Minute mit dem 2:2 Ausgleich: Kleinhansl bekam den Ball dribbelte einfach mal in Richtung Meppener Tor und zog aus 18m aus halblinker Position einfach mal ab – gut gemacht, denn der Ball schlug flach unten rechts im Meppener Tor ein!

Lila-Weiß machte weiter Druck: Erst verpasste Wiemann per Kopf nach einer Ecke von Kleinhansl, dann zielte Wähling nur Millimeter am langen Pfosten vorbei.

Am Ende halfen dann auch vier Minuten Nachspielzeit nicht mehr, um das Spiel und damit die drei Punkte auf die VfL-Seite zu ziehen, es blieb beim 2:2 Unentschieden.

Bitter, aber trotzdem sind noch zwei Spiele zu gehen, sechs Punkte in der Verlosung, und wer weiß, was dann möglich sein wird.

Weiter, immer weiter! Nur der VfL!

 

Aufstellungen

VfL: Kühn – Kleinhansl, Beermann, Wiemann, Traoré – Köhler, Kunze, Wulff (Wähling, 65.) – Simakala, Niemann (Heider, 65.), Engelhardt (Higl, 88.)

SV Meppen: Harsmann – Risch, Kraulich, Bruno Soares, Dombrowka – Käuper (Alvarez, 46.), Evseev (Mazagg, 83.) – Blacha (Pepic, 46.), Tankulic (Fassbender, 78.), Ballmert (Puttkammer, 65.) – Pourié

Verwarnungen

VfL: Köhler, (75.)

SV Meppen: Soares (27.), Alvarez (76.), Kraulich (84.), Puttkammer (90.)

Ecken

VfL: 10

SV Meppen: 2

Zuschauer: Ausverkauft (15.741)


Text: René Kemna
Bild: osnapix