Samstagnachmittag, Niedersachsen-Duell im Oldenburger Marschwegstadion zwischen dem VfB und dem VfL Osnabrück. Volle Tribünen, ordentlich Action auf dem Rasen, durchgehende Spannung. Ein würdiges Wiedersehen beider Vereine mit dem schlechteren Ende für Osnabrück. Unser Spielbericht.

Tobias Schweinsteiger, Neu-Cheftrainer des VfL entschied sich für ein 4-3-3, wobei Haas für Kleinhansl und Neuzugang Niemann in die Startelf rutschten. Oldenburgs Trainer Dario Fossi  wählte ebenfalls das gewohnte 4-3-3. Schiedsrichter der Partie war Mitja Stegemann.

Quasi mit dem ersten Schuss gingen die Hausherren in Führung: Mit einem Kopfball startete der VfB-Angriff an der Mittellinie und über Umwege kam der Ball zu Angreifer Max Wegner, der aus vollem Tempo von rechts in die lange Ecke.

Nur zwei Minuten später pfiff Schiri Mitja Stegemann Elfmeter für den VfL nach einem Zupfer an Neuzugang Niemann. Simakala trat an zum Schuss und versenkte halbhoch links in den Kasten von Keeper Mielitz, der sogar noch leicht mit den Händen dran war.

Es war also gleich richtig Musik drin im Niedersachsen-Duell!

Und knackig ging es in den Folgeminuten weiter: Köhler auf Osnabrücker Seite und Krasniqi beim VfB sahen kurz nacheinander wegen kleinerer Fouls die gelbe Karte, in der 18. Minute wurde ein Kopfballtreffer von Niemann wegen möglicher Abseitsstellung nicht gegeben. Eine zumindest strittige Entscheidung von Schiri-Gespann.

Und nur eine Minute später ging der VfL dann tatsächlich in Führung!! Niemann machte im Zentrum ordentlich Alarm, passte überlegt in den Lauf von Traoré, der von rechts scharf in den Rückraum legte und genau Tesche traf, der humorlos in die rechte, obere Ecke versenkte! 2:1 für den VfL, der sich die Führung durchaus verdient hatte.

Aber die Gastgeber steckten­ nie auf, speziell Wegner in vorderster Front sorgte stets für Gefahr. Aber die gefährlicheren Aktionen waren auf Osnabrücker Seite, wie der Gyamfi-Kopfball in der 23. Minute, oder der Schlenzer von Simakala in der 36. Minute, als Heider knapp verpasste und Steurer am zweiten Pfosten klären musste.

Die Oldenburger arbeiteten hart, ließen sich nie hängen, der VfL hielt im Verbund gut dagegen: In der 42. Minute zog Rafael Brand aus dem Rückraum ab, als die VfL-Hintermannschaft etwas verunsichert wirkte – aber Kühn tauchte ab und klärte den Schuss zur Seite. Durchatmen, sammeln, weitermachten, der Pausenpfiff war nicht mehr fern und kam dann auch nach einer Minute Nachspielzeit.

Ohne personelle Wechsel auf beiden Seiten ging es zum zweiten Durchgang weiter.

Und die zweite Halbzeit startete mit Pauken und Trompeten: Erst sah Tesche nach 35 Sekunden den völlig freien Simakala, der nur noch zu 3:1 einschieben musste – aber gute drei Minuten später traf auch Oldenburg zum 2:3! Badjie legte von zentral auf den halbrechts eingelaufenen Wegner. Der Ball war eigentlich geklärt, kam aber über Umwege zu Brand, der von links ins Tor von Philipp Kühn einnetzte. Wahnsinn im Marschwegstadion!

Putaro hatte wiederum nur Minuten später durch einen schön gespielten Pass von Niemann das 4:2 auf dem Fuß, traf die Kugel aber nicht richtig, so dass sein Schuss links am Pfosten vorbeikullerte.

In der 58. Minute erzielten die Oldenburger das 3:3: Ecke von rechts und Deichmann steigt in der Box am höchsten, Kühn kam etwas zu spät, und wuchtet den Ball in die Maschen. Der VfL musste in dieser Phase sehr auf der Hut sein, das Spiel nicht völlig aus den Händen zu geben. Es war eine wilde Partie, die Gäste konterten zumeist mit viel Wucht und Überzahlsituationen, brachten die Osnabrücker Hintermannschaft (zu) oft in arge Bedrängnis.

In der 72. Minute, als der VfL wegen einer Behandlungspause von Beermann nur zu zehnt auf dem Feld, dann tatsächlich das 4:3 für Oldenburg, erneut durch Wegner. Konterdruck, Ball von Krasniqi auf Badjie und der auf den einstürmenden Wegner halbrechts gelegt und der zieht erneut in die lange Ecke ab. Unter Zuhilfenahme des Pfostens rollt der Ball ins Tor.

Danach blieb es insgesamt wild: Der VfL versuchte irgendwie weiterhin in die Offensivaktionen zu kommen, strahlte aber aufgrund der nun dichtgestaffelten Abwehr der Oldenburger und einiger schlechter Entscheidungen nicht die letzte Torgefahr aus. Und es blieb tatsächlich dabei…äußerst bitterer Nachmittag für Lila-Weiß in Oldenburg.

Weiter geht’s am nächsten Freitag im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen.

Aufstellungen

VfL: Kühn – Haas (Kleinhansl, 82.), Beermann (Kunze, 76.), Gyamfi, Traoré – Tesche, Köhler, Putaro (Chato, 65.) – Simakala (Wulff, 76.), Heider (Oduah, 65.), Niemann

Oldenburg: Mielitz – Ndure, Deichmann, Steurer, Plautz – Zietarski, Krasniqi (Kaissis, 87.), Brand (Bookjans, 74.) – Starke (Schmidt, 82.), Badjie (Möschl, 74.), Wegner

Ecken

VfL: 6

Oldenburg: 6

Verwarnungen

VfL: Köhler (12.), Heider (23.), Haas (45.)

Oldenburg: Krasniqi (15.), Deichmann (45.)


Text: René Kemna
Bild: osnapix