Montagabend, Flutlicht an der Bremer Brücke und ein Gegner mit wahrhaft klangvollem Namen: Alles ist angerichtet für ein tolles Zweitligaspiel zwischen dem VfL Osnabrück und dem 1. FC Nürnberg (Anstoß: 20.30 Uhr). Auch diesmal müssen die Lila-Weißen ohne ihre treuen Fans auskommen. Trotzdem wollen die Schützlinge von Marco Grote alles versuchen, um gegen den neunfachen Deutschen Meister weitere Punkte einzufahren.

Der letzte Sieg gegen die Clubberer liegt schließlich fast 20 Jahre zurück. Christian Claaßen brachte den VfL am 16. April 2001 in der 12. Minute in Führung, doch Jacek Krzynówek gelang wenig später der Ausgleich. Bis zur 90. Minute fiel kein weiterer Treffer, dann sorgte Wolfgang Schütte für das umjubelte 2:1.

Wer einmal führt …

Dass die Anderen am Ende Grund zur Freude haben, mussten die Nürnberger auch in der laufenden Saison öfter feststellen als ihnen lieb war. In allen sieben Spielen lagen die Franken irgendwann in Führung, aber nur eine einzige Partie (1:0 gegen Sandhausen) bescherte ihnen einen dreifachen Punktgewinn. Ansonsten standen vier Unentschieden und zwei Niederlagen zu Buche – das ist definitiv zu wenig für die Ansprüche des Traditionsvereins.

Zweifache Torschützen

Immerhin ist der Kader der Franken, für den auch der neue Sportvorstand Dieter Hecking verantwortlich zeichnet, in dieser Saison wieder hochkarätig besetzt. transfermarkt.de beziffert den Marktwert auf gut 22 Millionen Euro. Nach der enttäuschenden Vorsaison, die mit Relegationsspielen gegen den Dritten der 3. Liga endete, wurde auch die Offensivabteilung verstärkt. Manuel Schäffler (Wehen Wiesbaden) und Pascal Köpke (Hertha BSC) haben vielfach bewiesen, dass sie wissen, wo das Tor steht und waren in der laufenden Saison zweimal erfolgreich. Ebenso wie Felix Lohkemper, der gegen Darmstadt und Karlsruhe traf.

Taktik und Einstellung

4-3-3 in Braunschweig, 4-2-3-1 daheim gegen Düsseldorf: Nicht nur in den letzten beiden Ligaspielen gab Nürnbergs neuer Trainer Robert Klauß, der die Länderspielpause zu einem Test gegen Eintracht Frankfurt (2:0) nutzte, verschiedenen taktischen Varianten eine Chance. Was sich der Übungsleiter, der am 1. Dezember seinen 36. Geburtstag feiert, für das Gastspiel in Osnabrück ausgedacht hat, bleibt vorerst abzuwarten.
Ein Trainer-Statement nach dem Düsseldorf-Spiel lässt allerdings erahnen, dass die persönliche Einstellung und Leistungsbereitschaft für Klauß aktuell wichtiger ist als taktische Finessen: „Gegen Düsseldorf hatten wir viele Situationen, in denen die Ballannahme und der letzte Pass unsauber waren. Wo wir im Strafraum waren und falsche Entscheidungen getroffen haben. Das müssen wir besser machen und da gibt es auch klare Ansprüche an die einzelnen Spieler, dass sie bessere Leistungen abrufen müssen.“
Auf Innenverteidiger Georg Margreitter muss der Chefcoach am Montag verzichten. Der Österreicher zog sich am Mittwoch während des Trainings einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu.

Lila-Weiß gegen Rot-Weiß

Der 1. FC Nürnberg gehört ganz sicher nicht zu den Lieblingsgegnern des VfL. Denn abgesehen von dem eingangs erwähnten 2:1 konnten die Lila-Weißen nur noch ein Spiel gegen die Franken für sich entscheiden. Dazu gab es ein einziges Remis und neun Niederlagen.

Spieltag: 23.11.2020, 20.30 Uhr, Bremer Brücke
Spieltags-Hashtag: #OSNFCN

Text: Thorsten Stegemann

Bild (FCN-Torwart Christian Mathenia): osnapix