Eine neugegründete Genossenschaft hat die Stadionnamensrechte und somit den Namen Bremer Brücke gesichert. Die entsprechenden Verträge zwischen der VfL-Spielbetriebsgesellschaft und der Brückenpfeiler eG wurden kurz vor Ligastart gezeichnet. Damit steht fest: Die Heimspielstätte der Lila-Weißen heißt mindestens für die kommenden drei Jahre weiterhin Bremer Brücke!

„Die vertragliche Vergabe des Stadionnamens mag auf den ersten Blick der Fans und Mitglieder alles andere als ein positives Signal sein, doch hier ist das Gegenteil der Fall. Hinter der Genossenschaft Brückenpfeiler verbergen sich Osnabrücker Unternehmen und Personen als Genossen, die sich Lizenzrechte an der Marke Bremer Brücke gesichert haben, um den Namen zu erhalten und damit in einen erfolgreichen VfL als Leuchtturm der Wirtschaftsregion Osnabrück zu investieren. In unserer lila-weißen Vision sprechen wir davon, das enkeltaugliche Steckenpferd ​mit dem Herzschlag an der Bremer Brücke zu sein. Enkeltauglich bedeutet in diesem Fall auch die Wahrung einer Tradition“, erklärt VfL-Geschäftsführer Dr. Michael Welling. „Mit der Vermarktung des Stadionnamens muss man sich als Klub aus wirtschaftlicher Sicht natürlich befassen. Deshalb sind wir sehr froh und auch stolz, hier einen besonderen Weg eingeschlagen zu haben, der einen der traditionsreichsten Stadionnamen im deutschen Fußball bewahrt. In einer Zeit, in der die Stadionnamen durch die Namensrechtsvermarktung austauschbar werden, sichern wir so dank der Hilfe der Brückenpfeiler e.G. und ihren Genossen einen wichtigen Teil der Identität unseres VfL Osnabrück und von Stadt und gesamter Region Osnabrück.“

Was kompliziert klingen mag, ist eigentlich ganz einfach: Formal hat die Spielbetriebsgesellschaft des VfL einen Markenlizenzvertrag mit der Genossenschaft Brückenpfeiler geschlossen, der zur Nutzung des Stadionnamens Bremer Brücke berechtigt. Die Genossen zahlen mindestens für die Dauer von drei Jahren eine jährliche Lizenzgebühr an die Genossenschaft. Diese überträgt einen Teil der Summe an die VfL Osnabrück GmbH & Co. KGaA. Gleichzeitig verpflichtet sich der VfL, den Stadionnamen nicht an Dritte zu vermarkten, so dass die Bremer Brücke die Bremer Brücke bleibt.

Stadionname Bremer Brücke bleibt erhalten

Gute Nachrichten also für den VfL und seine Fans: Seit 2017 heißt das Stadion der Lila-Weißen wieder Bremer Brücke und es wird auch weiterhin diesen Kultnamen tragen. Dabei bleibt die Brücke nicht nur Austragungsort für die Heimspiele, sondern auch sozio-kulturelle Begegnungsstätte in der und für die Stadt und Region Osnabrück.

Und genau das ist die Motivation der Genossen. „Der VfL und die Bremer Brücke gehören zu den stärksten regionalen Marken unserer Stadt und Region mit bundesweiter Strahlkraft. Die Bremer Brücke ist aufgrund der einzigartigen Architektur, der daraus resultierenden Nähe und der besonderen Atmosphäre ein echtes Fußballartefakt. Die Brücke unterscheidet sich vor dem Hintergrund ihrer vielseitigen Alleinstellungsmerkmale deutlich von anderen Standorten und sie ist mehr als nur ein Fußballstadion. Die Brücke ist eine Begegnungsstätte und tragendes Fundament für das gemeinwohlorientierte Brückenbauen des VfL“, sagt Tobias Eismann, Vorstandsmitglied der Brückenpfeiler eG. “Sie ist zugleich ein Stück Osnabrück, ist wichtiger Leuchtturm von Stadt und Region. Ein Ort, für die leidenschaftliche Zusammenkunft von Menschen aller Herkunft, Geschlecht, Geldbeutel, Alter, Handicap oder nicht. Unser Engagement hilft somit zwar dem VfL Osnabrück direkt, unsere Zielsetzung ist aber vielmehr, dass Osnabrück und das Osnabrücker Land eine positive Entwicklung im Zusammenleben aller Menschen erreicht. Gemeinsam mit dem VfL wollen wir an diesem Leitmotiv in den kommenden Jahren weiterarbeiten und uns für das Gemeinwohl engagieren in Zeiten, wo dies mehr als notwendig erscheint.”

Acht Genossen gründen Brückenpfeiler eG

Hinter den Brückenpfeilern stecken zum Zeitpunkt der Gründung acht Genossen. Dabei handelt es sich um regional verwurzelte Unternehmen und Personen, denen stark daran gelegen ist, die Stadt und die Region zu stärken und ihre Strahlkraft weiter zu erhöhen. Der Anwalt Dr. Christoph Bielak (Wirth, Schmies und Partner mbB) engagierte sich im Rahmen der Gründung der Genossenschaft unter anderem beim Vertragswesen und legte somit die formale Basis für die Brückenpfeiler eG. Er ist zudem stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates beim VfL Osnabrück. Mit Jens Bormann (Gründer und geschäftsführender Gesellschafter MUUUH! GmbH), Tobias Eismann (Gründer und CEO der metacrew group) und Henry Walkenhorst (Geschäftsführer und Inhaber der Walkenhorst Holding) sind drei weitere Unternehmer Teil der Genossenschaft, die gleichzeitig einen Sitz im Aufsichtsrat des VfL Osnabrück haben. Michael Koch (Geschäftsführender Gesellschafter Ost und Koch Unternehmensgruppe) gehört zu den langjährigen Partnern des VfL, der den Klub seit vielen Jahren unterstützt und für sein damaliges Unternehmen das Trikotsponsoring als Werbeplattform genutzt hat. Auch Christian Niehaves, Geschäftsführer der AWIGO Abfallwirtschaft Landkreis Osnabrück GmbH, gehört mit seiner Unternehmung zu den langjährigen Partnern des VfL. Ebenfalls Teil der Genossenschaft ist VfL-Ärmelpartner JOPA, eine Marke der Kunststofftechnik S&W GmbH mit Sitz im benachbarten Ahlen. Geschäftsführer Ralf Spohn und Ehefrau Annette sind schon viele Jahre eng mit dem VfL verbunden. Zudem zählt die Solarlux GmbH mit Geschäftsführer Stefan Holtgreife zu den Brückenpfeilern. Weltweit bekannt ist das Unternehmen unter anderem für die Herstellung von Wintergärten, Terrassendächern, Glas-Faltwänden sowie Fassadenlösungen und ist als Team-Partner fester Bestandteil der VfL-Familie.

Mehr zu der Brückenpfeiler eG im Netz unter www.brückenpfeiler.de.


Text: Sebastian Rüther

Bilder: Marc Niemeyer