1921 wurden gleich mehrere unvergessene VfLer geboren – unsere „Brückenschläge“ stehen deshalb immer wieder im Zeichen 100. Geburtstage. Nach Karl-Heinz Gehmlich und Josef Arens erinnern wir heute an Theo Persson, den alle nur „Schotte“ nannten. Er absolvierte zwischen 1947 und 53 insgesamt 44 Punktspiele für den VfL und war als Amateurtrainer in der Region eine absolute Legende.

Theo Perssons Vater war Schwede, die Mutter kam aus Quakenbrück, wo er am 5. Juli 1921 geboren wurde. Jürgen Bitter berichtet in seiner „Fußballgeschichte des VfL Osnabrück“, dass Persson bereits als 17-jähriger für die erste Mannschaft der Lila-Weißen in Blumenthal zum Einsatz kam. Sein Gegenspieler – von Beruf Schleusenwärter und offenbar nicht zimperlich – soll ihn damals an den Rand der Verzweiflung gebracht haben.

Aber der junge Fußballer, der seine Berufsausbildung im Osnabrücker Hotel „Germania“ absolvierte, rappelte sich wieder auf. Während des Zweiten Weltkriegs in Franken stationiert, schloss er sich dem 1. FC Nürnberg an, ehe er 1945 in Osnabrück einen neuen Anlauf nahm. Der schnelle, durchsetzungsstarke Offensivmann spielte für den 1. FSV Osnabrück, der kurze Zeit später wieder VfL hieß und ab 1947 in der damals erstklassigen Oberliga Nord antrat.

Persson gehörte somit zu den VfLern der ersten Stunde und hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit noch deutlich mehr Einsätze für die Lila-Weißen absolviert, wenn er sich 1950 bei einem Spiel gegen den Hamburger SV nicht schwer verletzt hätte. Neben einem Kreuzbandriss wurden auch Kapsel- und Meniskusverletzungen diagnostiziert. 1951/52 musste „Schotte“ komplett pausieren, in der darauffolgenden Saison reichte es nur noch für einen einzigen Einsatz, der sein letzter werden sollte.

Für die Amateurfußballer in der Region begann die eigentliche Geschichte erst jetzt, denn Theo Persson wurde zu einem der erfolgreichsten Trainer in und um Osnabrück. Mitte der 50er Jahre coachte er zeitweise drei Mannschaften parallel, führte Tura Melle, Viktoria Gesmold, SuS Buer oder TuS Borgloh zu Meistertiteln auf Bezirksebene und förderte zahlreiche junge Talente wie etwa den späteren Spielmacher Hannes Kaumkötter.

1968 kehrte Persson als Trainer der Amateure zum VfL zurück. Vier Jahre später übernahm er bei TuS Haste die Nachfolge von Helmut Spielmeyer, musste sein Engagement aber dann aus gesundheitlichen Gründen beenden. Eine Rückenmarksentzündung zwang ihn in den Rollstuhl, später erlitt er außerdem einen Schlaganfall. Theo Persson starb im Jahr 1992.

Text: Thorsten Stegemann

Bild aus Jürgen Bitter: lila-weiß. Die Fußball-Geschichte des VfL Osnabrück, Osnabrück 1991