Am 31. Spieltag war der VfL Osnabrück zu Gast in Franken bei den Würzburger Kickers. Es war das Duell des Tabellenletzten gegen den -vorletzten. Nach einer wahren Abstiegsschlacht fährt der VfL einen eminent wichtigen 3:1 Auswärtssieg ein. Hier kommt unser Spielbericht.

Der VfL startete im 4-2-3-1 System in die Partie, mit Christian Santos als einziger, echter Spitze, Amenyido, Multhaup, Reis und Reichel rückten in die Startelf. Ralf Santelli, Cheftrainer der Kickers, entschied sich für ein 4-3-3. Schiedsrichter der Partie war Sven Waschitzki.

Die ersten fünf Minuten der Partie gestalteten sich recht ausgeglichen, beiden Mannschaften war die Nervösität vor der Bedeutung der Partie anzumerken. Maurice Trapp kassierte nach fünf Minuten nach einem Foul an Ronstadt an der Seitenauslinie die erste gelbe Karte der Partie.
Den ersten, vielversprechenden Angriff verzeichnete der VfL nach 14 Minuten aber Amenyido, Santos und schlussendlich Multhaup fanden im Abwehrgetümmel kein Mittel, den Ball gefährlich auf das Tor von Verstappen zu bringen.

Nur eine Minute legt Amenyido im Fallen auf Kerk ab, aber Osnabrücks Nummer 37 traf mit seinem Flachschuss aus rund 23 Metern nur den rechten Pfosten. Und fünf Minuten später kam Multhaup im Verbund mit Kerk zum Abschluss – übersah diesen aber in besserer Position – sein Schuss wurde aber zur Ecke geblockt. Das hätte die Führung sein können.
Nach 20 Minuten konnte der VfL scheinbar die Nervösität besser ablegen und war das engagiertere Team. In der 25. Minute schnupperte Reis erneut am 1:0, aber sein Schuss aus der Nahdistanz ging links am Tor vorbei – ein Querpass auf den links postierten Santos hätte möglicherweise zum Erfolg geführt.

In der 40. Minute durften sich die Osnabrücker beim Fußballgott bedanken, dass sie nicht in Rückstand geraten waren: Die Abwehr zu passiv und Pieringer kommt aus ca. 6 Metern im Fallen zum Schuss, jagt den Ball aber über das Tor von Philipp Kühn.

Torlos ging es in die Pause. Der VfL mit mindestens zwei hundertprozentigen Gelegenheiten durch Multhaup und Reis, außerdem dem Pfostenschuss von Kerk, die Partie insgesamt sehr ausgeglichen.

Der VfL kam personell unverändert aus der Kabine, bei den „Kickers“ kam Meisel für Lotric auf die Doppelsechs mit Hägele.
In der 47. Minute spielte Munsy von der rechten Außenbahn auf den eingelaufenen Sontheimer. Dessen Schuss strich aber am linken Pfosten vorbei.

Die Erlösung nach allem Hoffen und Bangen in Hälfte Eins folgte in der 52. Minute: Ecke Sebastian Kerk von links und Christian Santos steigt im Zentrum am höchsten hinter Gegenspieler Kraulich und nickt zur Führung ein. 1:0 für den VfL!!

Nur zwei Minuten später hätte Kerk nach einem Solo über das ganze Feld fast sogar auf 2:0 erhöht, sein Schuss von halblinks rollte haarscharf am rechten Pfosten vorbei.

Die Kickers verlegten sich auf wütende Angriffe aufs Osnabrücker Tor, aber die Abwehr hielt weiter Stand. In der 62. Minute wechselte VfL-Cheftrainer Markus Feldhoff doppelt: Für Reichel und Amenyido kamen Wolze und Heider in die Partie.

Nur zwei Minuten später zog Pieringer vor dem VfL-Tor ab, die Kugel noch abgefälscht, sein Schuss klatscht zum Glück vom Innenpfosten wieder ins Feld. In der 67. Minute war es aber doch passiert: Wolze ließ sich kurz vor dem Strafraum zu einem Zupfer hinreißen, den anschließenden Freistoß verwandelte Ronstadt direkt zum 1:1. Extrem ärgerlich, hatte „Lila-Weiß“ doch das 2:0 bereits auf dem Fuß gehabt und die Gastgeber bis dahin leidlich im Griff…

Die Partie wogte hin und her, es entwickelte sich eine echte Nervenschlacht in der der VfL in der 79 Minute wieder in Führung ging!! Erneut war es eine Ecke von Ker und nach einem ersten Kopfballversuch von Beermann war es der „Sheriff“ Uli Taffertshofer, der mit seinem eminent wichtigen, ersten Pflichtspieltor per Kopf die 2:1 Führung herstellte!! 2:1 für den VfL!!

In der 85. Minute machte der VfL dann den Deckel drauf: Reis erobert den Ball im Mittelfeld, über Kerk landet der Ball bei Multhaup, der erneut Reis im Mittelfeld bedient. Mit seinem ersten Schuss trifft „Ludo“ nur den linken Pfosten aber den Nachschuss drückt er über die Linie. 3:1, das sollte dann auch der Siegtreffer sein!!

Für den VfL ist damit die Revanche nach der Hinspielniederlage gegen die Würzburger geglückt. In der Tabelle rücken die Lila-Weißen auf einen Punkt an den Relegationsplatz heran. Eintracht Braunschweig spielte im Parallelspiel in Düsseldorf 2:2 Unentschieden. Am nächsten Wochenende empfängt der VfL den Hamburger SV und will endlich die unfassbare Heimniederlagenserie durchbrechen.

Die Hoffnung lebt!!!

Aufstellung VfL: Kühn – Trapp, Beermann, Ajdini (Engel, 75.), Reichel (Wolze, 62.) – Reis (Blacha, 88.), Taffertshofer – Amenyido (Heider, 62.), Multhaup, Kerk – Santos

Aufstellung Würzburger Kickers: Verstappen – Ronstadt, Dietz, Kraulich, Feick (Baumann, 86.) – Sontheimer, Hägele (David, 74.), Lotric (Meisel, 46.) – Munsy (Herrmann, 87.), Pieringer, van la Parra

Verwarnungen:

VfL: Trapp (5.), Wolze (68.)
Würzburger Kickers: Pieringer (70.)

Ecken:
VfL: 6
Würzburger Kickers: 4

Text: René Kemna
Bild: osnapix.de