Samstag, traumhafter Sonnenschein im Breisgau und ein wichtiges, vorletztes Auswärtsspiel der Saison. Der VfL war zu Gast beim SC Freiburg II. Und schlechter hätte es nicht laufen können…unser Spielbericht.

Daniel Scherning musste im Angriff auf Kapitän Marc Heider verzichten, der gelbgesperrt in Osnabrück geblieben war. Sebastian Klaas rückte auf den linken Flügel, im Zentrum rückte Chance Simakala für Heider in die Startelf. Schiedsrichter der Partie war Patrick Alt.

Nach nicht einmal einer Minute kamen die Gastgeber zu zwei Eckbällen, die jedoch im Verbund geklärt werden konnten. Eine Minute später hatte auch der VfL den ersten Eckball für sich in der Spielstatistik vermerkt, der aber ebenfalls ohne Ertrag blieb.

In der 7. Minute gingen die Freiburger in Führung: Der Angriff lief über den linken Flügel, Traoré konnte im Laufduell gegen Ezekwem nicht mehr entscheidend klären, den ersten Schuss von Siquet konnte Kühn nach vorn abklatschen, beim Nachschuss von Vermeij hatte er keine Chance. 0:1, frühes Tor der Gastgeber, maximal unglücklich aus Osnabrücker Sicht.

Das Spiel wurde danach offener, mit mehr Offensivaktionen des VfL, der aber in der Anfangsviertelstunde leider auch erneut wieder durch einige Konzentrationsfehler negativ auffiel und sich dadurch zusätzlichen Druck auf die Schultern lud.

Nach 25 Minuten waren die Freiburger das bessere, weil agilere und augenscheinlich wachere Team, dem VfL fiel gegen die Fünfer-Abwehrkette des SCF nicht allzu viel ein.

In der 30. Minute mussten die Freiburger verletzungsbedingt wechseln: Für Leopold kam Baur in die Partie. Und nur wenig später beinahe der Ausgleich für den VfL: Nach einem Freistoß kam Simakala im Fünfmeterraum zum Kopfball, aber es war nicht genug Druck hinter dem Ball, so dass Atubolu die Kugel noch von der Linie fischen konnte.

Bis zur 45. Minute hielt das Warten an, dann glich der VfL aus – per Elfmeter! Makengo hatte Klaas knapp im Strafraum am Bein getroffen, Schiri Alt legte sich sofort fest und blieb auch nach kurzer Diskussion mit Assistentin Rafalski bei seiner Entscheidung. Klaas trat selbst an und verwandelte in die rechte, untere Ecke.

Dann war Halbzeit, durchschnaufen bei den Teams und frische Absprachen in den Kabinen. Ohne Wechsel auf beiden Seiten ging es zur zweiten Hälfte weiter.

In der 52. Minute kamen die Freiburger bereits zu ihrer siebten Ecke des Tages – die brachte zwar erneut nichts ein, zeigte aber deutlich, wie die offensiven Anteile an diesem Nachmittag bisher verteilt waren. Die Freiburger fanden leichter hinter die Kette des VfL als andersrum, sie versprühten im Angriff einfach mehr Gefahr.

Und kurz darauf war es dann erneut passiert: Der VfL bekam den Ball nicht entscheidend aus dem Strafraum geklärt, Freiburg lässt die Kugel überlegt rotieren und schlussendlich schiebt Siquet flach von der halbrechten Seite ein.

In der 59. Minute netzten die Freiburger zum dritten Mal: Köhler war an Rosenfelder dran, Vermeij konnte noch annehmen und aus sehr spitzem Winkel zwischen Gugganig und dem Pfosten einschieben.

Und weil Fußball halt manchmal seltsam ist, war der VfL danach da: Erst parierte Atubolu einen Schuss von Kleinhansl, der anschließende Kopfball von Gugganig nach Ecke wird von der Linie gekratzt und danach traf der eingewechselte Wähling mit einem strammen Schuss von halblinks nur die Latte.

Aber leider überstanden die Gastgeber auch diese Phase schadlos und fanden danach erneut in ihr Angriffsspiel zurück. Das Bemühen um einen, wie auch immer gearteten, Anschluss konnte man dem VfL am Samstag dabei nicht absprechen. Dieses blieb aber weitgehend harmlos, weil teils einfach Pässe nicht ankamen, sich Unkonzentriertheiten einfach nicht abstellen ließen und der SCF seinerseits clever dagegenhielt.

Und die „Horrorshow“ aus Osnabrücker Sicht war noch nicht vorbei – Freiburg setzte noch einen Treffer drauf. Flum schickte Burkart steil in die Schnittstelle, der driftete erst nach Linksaußen, zog umgehend zurück Richtung Kühn und schob eiskalt am VfL-Keeper vorbei in die lange Ecke.

Das 1:4 war dann auch der Endstand, schlechter hätte der Nachmittag kaum laufen können. Nun gilt es, schnell zu regenerieren, die Köpfe wieder hochzubekommen und am nächsten Samstag in Hannover gegen den TSV Havelse wieder anzugreifen.

Aufstellungen:

VfL: Kühn – Traoré (Itter, 57.), Trapp, Gugganig, Kleinhansl (Haas, 76.) – Köhler, Kunze, Bapoh (Wähling, 64.) – Opoku (Oduah, 76.), Klaas, Simakala (Higl, 57.)

SC Freiburg II: Atubolu, Treu, Leopold (Baur, 30.), Vermeij (Burkart, 84.), Tauriainen, Kehl (Ontuzans 69.), Rosenfelder, Ezekwem (Risch, 69.), Schmidt, Siquet (Flum, 84.), Makengo Basambundu

Verwarnungen:

VfL: Kleinhansl (34.), Klaas (73., 5. Gelbe Karte, fehlt in Havelse), Gugganig (90.)

SC Freiburg II: Siquet (16.)

Ecken:

VfL: 4

SC Freiburg II: 10

Zuschauer: 1.400 (rund 400 Osnabrücker)


Text: René Kemna
Bild: Grant Hubbs