Seit der ersten Oberliga-Saison 1947/48 gehört das Duell VfL Osnabrück vs. FC St. Pauli zu den Dauerbrennern im deutschen Fußball. Mehr als 80 Mal trafen beide Vereine seitdem aufeinander. Die Neuauflage am kommenden Sonntag (Anstoß: 13.30 Uhr) wird mit besonderer Spannung erwartet, geht es doch für beide Klubs um wichtige Punkte für den Klassenerhalt.

Der Kultverein vom Millerntor spielt keine überragende Saison, doch seit dem vergangenen Samstag wissen wir, dass sie trotzdem in die Geschichte eingehen wird. St. Pauli gewann auch das Rückspiel gegen den Hamburger SV mit 2:0 – zwei Siege im legendären Stadtduell gab es zuletzt in der Spielzeit 1953/54.

Blick nach vorn

Die Derbysieger wurden mit zwei freien Tagen belohnt, doch Waldemar Sobota war gar nicht gewillt, sich auf den Lorbeeren auszuruhen: „Gedanklich bin ich schon beim Osnabrück-Spiel. Wenn der Derbysieg Bedeutung haben soll, müssen wir gegen Osnabrück nachlegen“, gab der Mittelfeldspieler zu Protokoll.
Die mangelnde Konstanz ist 2019/20 eins der Hauptprobleme der Kiezkicker, die gegen den HSV, aber auch beim 1:1 gegen Stuttgart oder beim 3:0-Erfolg gegen Bielefeld eindrucksvoll unter Beweis stellten, dass sie mit den Topteams der Liga mithalten können. Dazwischen gab es aber auch viele unnötige Punktverluste, die vor allem die Auswärtsbilanz verhagelten. Auf fremden Plätzen holte Pauli nur sieben Punkte aus elf Spielen.

Taktisches

Jos Luhukay, der gerne im 4-1-4-1 spielen lässt, erwies sich am letzten Samstag einmal mehr als Taktikfuchs. Mit Henk Veerman und Dimitris Diamantakos, der gegen Kiel nicht einmal im Kader gestanden hatte, schickte er überraschend zwei Stürmer ins Rennen. Außerdem bekam Matt Penney, der in Kiel und gegen Dresden ebenfalls nicht berücksichtigt worden war, eine neue Chance.
Keine schlechten Ideen des Niederländers: Veerman erzielte das 1:0 Penney besorgte den zweiten Treffer und die eigene Dreierkette (Buballa, Östigard, Ohlsson) blieb ohne Gegentor.
Welche Schlüsse der Trainer aus dem erfolgreichen Systemwechsel ziehen wird, bleibt vorerst abzuwarten.

Direkte Duelle

Der Kampf um den Klassenerhalt ist noch lange nicht entschieden, aber St. Pauli ist zumindest nicht auf fremde Hilfe angewiesen. Nach dem VfL trifft der FC u.a. noch auf Sandhausen, Nürnberg und Karlsruhe, Bochum, Hannover und Wehen Wiesbaden.

Lila-Weiß gegen Braun-Weiß

Aus der langen Matchhistorie werfen wir nur einen Blick auf die Begegnungen in der 2. Bundesliga. Allein in dieser Spielklasse gab es 23 Duelle, von denen der VfL sieben gewinnen konnte. St. Pauli war fünfmal erfolgreich. Elf Partien endeten unentschieden – so auch das Hinspiel der laufenden Saison (1:1).

Spieltag: 01.03.2020, 13.30 Uhr, Millerntor-Stadion
Spieltags-Hashtag: #STPOSN
Gegner-Homepage: www.fcstpauli.de

Autor: Thorsten Stegemann