Der lila-weiße Osnabrücker Fußball ist um eine Trophäe reicher, es ist aber eine ganz besondere: Zum Abschluss der Saison wird der Publikumspreis „Löwenpudel der Saison“ verliehen. Sportliche Leistungen stehen aber mitnichten alleine im Fokus.

Am Dienstagabend lud das siebenköpfige Kuratorium bestehend aus Jörn Drees, Matthias Mindrup, Arne Wilms, Jörn Brauer, Lisa Roggenkamp, Melanie Priesnitz und Michael Stredelmann in die Räumlichkeiten der Osnabrücker Lagerhalle um die Beweggründe zur Ausrufung des Preises und des Prozederes „drumrum“ zu erläutern.

Die Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, mit der Löwenpudel-Auszeichnung Themen im Fußball in den Fokus zu rücken, die zu mindestens gleichen Teilen ihre Geltung und Berechtigung haben sollen, wie die sportlichen Aspekte. Dafür wird sie die Saison aufmerksam begleiten, um im gemeinsamen, aber auch im Austausch mit Publikum und Fanszene, am Ende der Saison einen Preisträger präsentieren zu können.

Die Themen, die in die Auszeichnung mit einfließen, sind solche, die aus dem gesellschaftlichen Kontext kommen. Fußball hat eine starke, integrative Kraft. Und mit den Menschen drängen Themen der Gesellschaft in den Fußball, wird er zum Brennglas gesellschaftlicher Entwicklungen und Diskurse. Das Gruppenanliegen ist es, mit der Auszeichnung diese Verbindungen zwischen Sport und Gesellschaft anhand von Beispielen zu erzählen. Zeigen, dass Sportler im Fußball nicht nur Leistungsträger sind, sondern Teil der Gesellschaft, in der sie eine aktive Rolle spielen können.

Warum der Löwenpudel als Symbol und Trophäe?

Der Löwenpudel ist untrennbar mit der Stadt Osnabrück und seinen Bürgerinnen und Bürgern verbunden. Er ist Gründungsmythos und Identifikationsfigur, die Unheil von den Bürgern der Stadt abgehalten hat. Er ist als Figur einzigartig, es gibt in keiner Stadt, in keiner Region Vergleichbares. In seinem Wesen verbinden sich der Mut und die Ausdauer des Löwen und die Schläue und Verspieltheit des Pudels – das passt zum VfL. Er bietet außerdem eine einzigartige Projektionsfläche für Diversität und Pluralismus.

Dies ist die Chance Spielern die Möglichkeit zu geben sich nicht nur als Sportler zu präsentieren und zu profilieren, sondern auch Themen, die sich im gesellschaftlichen Diskurs befinden, zusammen mit dem Publikum einen Ort der Auseinandersetzung zu geben.

„Ein bisschen war es eine verrückte Idee, die aber nach und nach immer konkreter wurde. Wir finden, der Löwenpudel ist in seiner Ambivalenz ein perfektes Symbol für den Preis. Auch wir müssen unsere Erfahrungen sammeln, schauen, ob alles so funktioniert, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir sind in die gesamte Osnabrücker Fanszene vernetzt, bekommen Tipps vom Team und sind zuversichtlich, am Ende der Saison eine/n würdigen Preisträger präsentieren zu können“, blickt Jörn Drees bereits voraus.

Die Trophäe selbst ist dabei ein absolutes Unikat. Handgefertigt von einem Hamburger Künstler, in feierlichem Gold gehalten, wird sie ein Wanderpokal sein. Die Preisträger werden auf einer angebrachten Plakette eingraviert. Jeder Preisträger erhält eine Replika als immerwährende Erinnerung. Gefördert wurde die Fertigung u.a. von der DFB-Kulturstiftung.

Dabei soll sich die Auswahl möglicher Preisträger nicht nur auf die aktiven Kicker beschränken. Auch Fans, Betreuer oder sonstige UnterstützerInnen, die sich um Sport und/oder Soziales verdient gemacht haben, können „Löwenpudel der Saison“ werden- schließlich handelt es sich um einen Publikumspreis.

Unter der Domain www.loewenpudel.de werden nach und nach Infos rund um den Publikumspreis einfließen.

Stay tuned, VfL’er!

Text u. Bilder: René Kemna