Münchner Stadien kennen die Lila-Weißen von zahlreichen Auswärtsspielen, doch den Gegner treffen sie zum ersten Mal. Am Samstag um 14.00 Uhr wartet Türkgücü München auf das Team von Daniel Scherning.

Die wechselvolle Geschichte des Klubs begann in den 1970er Jahren mit dem von türkischen Migranten gegründeten SV Türk Gücü München, der später einige Jahre in der drittklassigen Bayernliga spielte. Der Einstieg des Investors Hasan Kivran schlug im Jahr 2016 ein völlig neues Kapitel auf. Innerhalb von drei Jahren stieg der Verein von der sechstklassigen Landesliga in die 3. Liga auf, doch damit wurde erst eine vorläufige Zielmarke erreicht. Bis 2023 will Türkgücü in die 2. Bundesliga und strebt dafür laut Medienberichten auch einen Börsengang an.
In der laufenden Saison haben die Bayern noch kein Spiel verloren, mussten sich aber dreimal mit einem Remis begnügen. Am Mittwoch dieser Woche absolvierten sie beim Aufsteiger TSV Havelse einen souveränen Auftritt und gewannen deutlich mit 3:0.

Personalkarussell

In welcher Besetzung Türkgücü das große Ziel in Angriff nehmen will, zeichnet sich noch nicht genau ab. Seit dem Aufstieg in die 3. Liga ist Petr Ruman nach Alexander Schmidt, Andreas Pummer und Serdar Dayat der vierte Übungsleiter, mehrere Dutzend Spieler verließen den Verein und wurden neu verpflichtet.
In der aktuellen Transferperiode setzte Türkgücü vor allem auf Routine. Mit Sebastian Hertner (Lübeck), Mergim Mavraj (Greuther Fürth), Moritz Kuhn und Paterson Chato (beide Wehen Wiesbaden), Albion Vrenezi (Regensburg) oder Tim Rieder (Kaiserslautern) wurden eine Reihe von Akteuren mit Zweitligaerfahrung an Bord geholt.
Außerdem konnte der Vertrag des abwanderungswilligen Sercan Sararer um drei Jahre verlängert werden. Der 31-jährige war 2020/21 der wohl wichtigste Spieler des Aufsteigers und das nicht nur wegen seiner eminenten Torgefährlichkeit (10 Tore/12 Assists).

Taktisches

Petr Ruman hat in der jungen Saison bereits einige taktische Varianten ausprobiert. Gut möglich, dass er am Samstag auf eine Dreier-Abwehrreihe und ein Vierer-Mittelfeld setzt. Davor könnten Hottmann, Vrenezi und Sararer auf Torejagd gehen.Türkgücü hat mit den gegen Havelse eingesetzten Offensivkräften Türpitz, Irving und Sliskovic aber auch erfolgversprechende Alternativen.

Lila-Weiß gegen Rot-Weiß

Den letzten Besuch an der Grünwalder Straße haben die Lila-Weißen noch in guter Erinnerung. Am 2. Februar 2019 gewann das Team von Daniel Thioune hier mit 2:1 durch zwei Treffer von Benjamin Girth. Das war allerdings gegen 1860 München. Gegen Türkgücü München wird die Matchstatistik am Samstag erst eröffnet.

Spieltag: 28.08.2021, 14.00 Uhr, Stadion an der Grünwalder Straße
Spieltags-Hashtag: #TGMOSN
Gegner-Homepage: www.turkgucu.de

Text: Thorsten Stegemann

Bild: Türkgücü München