Es geht um viel am Sonntagmittag: Wenn der SV Sandhausen den VfL Osnabrück empfängt, könnte sich der Abstand zwischen beiden Klubs auf sieben Punkte vergrößern oder auf einen Zähler zusammenschmelzen.

So dramatisch war die Situation für den SVS wohl nur in der ersten Zweitliga-Saison 2012/13. Seinerzeit verpasste Sandhausen als Tabellensiebzehnter den Klassenerhalt, blieb durch den Lizenzentzug des MSV Duisburg aber trotzdem im Fußball-Unterhaus. 2018/19 wurde es auf Rang 15 noch einmal brenzlig, ansonsten beendeten die Baden-Württemberger die Spielzeiten nie auf einem einstelligen Tabellenplatz, aber doch in mehr oder weniger deutlicher Entfernung zur Abstiegszone.

Am Scheideweg

Das sieht in diesem Jahr völlig anders aus und die Situation hat sich nach den jüngsten drei Niederlagen am Millerntor (1:2), gegen Karlsruhe (2:3) und in Paderborn (1:2) noch einmal verschärft. Mit Uwe Koschinat und Michael Schiele mussten bereits zwei Übungsleiter gehen, nun sollen es Gerhard Kleppinger, seit 2012 Ko-Trainer und zuletzt Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, und sein Assistent Stefan Kulovits richten.
„Kleppo“ und „Kulo“ bereiten das Team mindestens noch auf das Spiel gegen die Lila-Weißen vor, bei denen sie die Standardsituationen als entscheidende Schwäche ausgemacht haben wollen. „Wir haben bisher noch mit keinem anderen Kandidaten gesprochen und werden das auch in der kommenden Woche nicht tun. Die Mannschaft glaubt an ´Kulo´ und ´Kleppo´“, meinte Präsident Jürgen Machmeier nach einem guten Auftritt und der äußerst knappen Niederlage in Paderborn.
Bis Ostern stehen dann weitere richtungsweisende Spiele auf dem Programm. Sandhausen trifft auf Braunschweig, Düsseldorf, Aue und Würzburg.

Zwei Gegentore pro Spiel

44 Mal mussten der zuerst suspendierte und dann zu ADO Den Haag abgewanderte Martin Fraisl, Ersatzkeeper Rick Wulle und der zur Nr.1 beförderte, ehemalige griechische Nationaltorhüter Stefanos Kapino bis dato hinter sich greifen. Das sind exakt zwei Gegentore pro Spiel, mehr kassierte nur der Tabellenletzte aus Würzburg.

Taktisches

In Paderborn setzten Kleppinger und Kulovits auf ein 3-5-2-System mit dem Angriffsduo Alexander Esswein und Kevin Behrens. Vor allem in der ersten Halbzeit ging der Plan auf. Sandhausen spielte druckvoll und zielstrebig und gewann auch über 90 Minuten 60% der Zweikämpfe.

Lila-Weiß gegen Schwarz-Weiß

Die Matchhistorie verzeichnet überschaubare sieben Begegnungen zwischen Osnabrück und Sandhausen. Der VfL gewann vier Partien, zuletzt das Hinspiel der laufenden Saison. Der SVS ging zweimal als Sieger vom Platz.

Spieltag: 28.02.2021, 13.30 Uhr, BWT-Stadion am Hardtwald
Homepage des Gegners: www.svs1916.de
Spieltags-Hashtag: #SVSOSN

Text: Thorsten Stegemann

Bild: osnapix.de