Vor einigen Tagen überreichte Josh Weichert, Fanbeauftragter des VfL Osnabrück, einen Scheck in Höhe von 300 EUR an die Osnabrücker Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht. Die Summe war durch die Versteigerung eines matchworn Trikots von VfL-Mittelfeldspieler Ludovit Reis zusammengekommen.

Am 27. Januar 2021 jährte sich zum 76. Mal der Tag, an dem die Überlebenden im Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit wurden. Mit dem “Erinnerungstag im deutschen Fußball” gedachten die Deutsche Fußball Liga (DFL) und die Clubs der 1. und 2. Bundesliga am 18. und 19. Spieltag der Opfer des Nationalsozialismus. 2004 wurde der Gedenktag durch die Initiative „!Nie wieder” ins Leben gerufen, die sich die Botschaft der Überlebenden des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau zu eigen gemacht hat. Der Gedenktag und die Botschaft „!Nie Wieder“ wurde durch verschiedene Projekte auf den Zeitraum vom 25.01. bis zum 08.02. ausgeweitet.

Im Anschluss an das Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth wurde das im Spiel von VfL-Mittelfeldspieler Ludovit Reis getragene und anschließend signierte Trikot auf der Online-Auktionsplattform eBay für den guten Zweck versteigert. Der Erlös der Auktion wurde nun persönlich an Michael Gander, Geschäftsführer der Osnabrücker Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht übergeben.

Josh Weichert, Fanbeauftragter des VfL Osnabrück, ist glücklich mit der Scheckübergabe und dem Ablauf der Projektwoche: „Ich freue mich sehr, dass wir den Scheck auch dieses Jahr an den Leiter der Gedenkstätten in Osnabrück, Michael Gander übergeben konnten. Uns als Fanbeauftragten des VfL Osnabrück, ist wichtig, dass die Erinnerungsarbeit in Osnabrück von uns als Klub weiterhin unterstützt und im besten Falle gemeinsam immer weiter ausgebaut wird. Wir werden uns weiterhin klar gegen jegliche Art von Diskriminierung positionieren und verbleiben mit dem Statement des Spruchbandes der Violet Crew zum Spieltag: „Nie Wieder Faschismus“.

Michael Gander freut sich über die Unterstützung, denn „damit wird ein Zeichen gesetzt, dass sich die Osnabrückerinnen und Osnabrücker aktiv mit der Geschichte während des Nationalsozialismus auseinandersetzen wollen. Das zeigt sich auch im aktuellen gemeinsamen Projekt mit der Fanabteilung und dem Bündnis „TVLE“, bei dem die Geschichte des Lagers für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in der Gartlage erforscht wird.

Mit der jährlichen Unterstützungsaktion möchte der VfL Osnabrück die lokale Erinnerungskultur unterstützen und ausbauen. Der diesjährige Schwerpunkt des Aktionsspieltags und der Projektwochen war die Thematisierung von Homophobie im Fußball. Der VfL Osnabrück machte darauf unter anderem mit Regenbogen-Eckfahnen, in Regenbogenoptik eingefärbten Videowänden und einem Banner mit der Aufschrift „Gegen das Vergessen“ am Zaun des Affenfelsens auf das wichtige Anliegen im Stadion aufmerksam.
Außerdem waren als deutlich sichtbares Zeichen alle Logos der Social Media-Accounts Facebook, Instagram, Twitter, LinkedIn, XING und YouTube in Regenbogen-Optik dargestellt. Beim Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth am 26. Januar prangte auf der GiroLive-Nordtribüne außerdem ein großes Spruchband der Ultras mit der unmissverständlichen Aufschrift „Nie wieder Faschismus“.

Zum Programm des Bündnisses „Tradition lebt von Erinnerung“, bestehend aus der VfL-Fanabteilung, dem VfL-Museum, den Ultras der Violet Crew, dem Fanprojekt und weiteren Einzelpersonen sowie der Unterstützung durch die VfL-Fanbetreuung, gehörten unter anderem zwei Online-Vorträge von Autor Heiko Schulze zum Thema „Lila-Weiß in brauner Zeit“ und viele, weitere Aktionen.

Text u. Bilder: René Kemna