Zum ersten Montagsspiel der laufenden Saison empfängt der VfL Osnabrück einen Gegner, der lange nicht an der Bremer Brücke zu sehen war. Am 14. März 1981 gastierte Viktoria Köln letztmals in einem Pflichtspiel in Osnabrück.

Vom 1904 gegründeten FC Germania Kalk bis zum heutigen FC Viktoria Köln 1904 war es ein langer Weg mit zahlreichen Umbenennungen und Fusionen. So gehört u.a. auch Preußen Dellbrück, 1950 Halbfinalist in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, in die Ahnenreihe des Vereins, der sich – unabhängig von Namen und historischen Einschnitten – als Repräsentant des rechtsrheinischen Fußballs sieht.

Seit 2019 sind die Kölner drittklassig. Sie belegten in der Aufstiegssaison einen soliden 12. Platz, den sie im schweren zweiten Jahr unterstreichen konnten. Dass die Situation in der neuen Spielzeit nicht einfacher wird, zeigten bereits die ersten sechs Partien, von denen die Kölner nur eine gewinnen konnten (3:1 gegen Freiburg II).
Gut möglich, dass die fehlende Routine hier ihren Tribut forderte, denn die Neuverpflichtungen sind im Schnitt vier Jahre jünger (23) als die Akteure, die den Verein in der Sommerpause verlassen haben (26,9).

Cello wechselt die Rheinseite

Gleichwohl konnte die Viktoria erst- oder zweitligaerfahrene Akteure wie Aaron Berzel (Türkgücü München), Florian Heister (Regensburg), Patrick Sontheimer (Würzburg), Daniel Buballa (St. Pauli) oder Federico Palacios (Duisburg) an Bord holen. Zu ihnen gehört auch Marcel Risse, Spitzname „Cello“, der nach 163 Spielen für den 1. FC Köln zunächst ausgeliehen war und nun endgültig die Rheinseite wechselte.
Der 32-Jährige, der 2016 gegen den Erzrivalen Borussia Mönchengladbach das „Tor des Jahres“ erzielte, zeichnete 2020/21 für vier Tore und sechs Assists verantwortlich. In der laufenden Saison kommt er bereits auf 4 Scorerpunkte (2 Tore/2 Assists).

Taktisches

Cheftrainer Olaf Janßen bevorzugte zuletzt eine Dreier-Abwehrkette und ein Vierer-Mittelfeld. Youssef Amyn, Marcel Risse und Seokju Hong bildeten bei 1860 und gegen Freiburg II das Offensivtrio der Viktoria.
Gut möglich, dass der Coach noch einen Einsatzplan für die jüngsten Neuverpflichtungen Lenn Jastremski und Luca Marseiler ausarbeitet. Der 20-jährige Mittelstürmer wurde am 30. August für ein Jahr vom FC Bayern München ausgeliehen, Linksaußen Marseiler wechselte einen Tag später ebenfalls für ein Jahr vom SC Paderborn nach Köln.

Lila-Weiß gegen Schwarz-Weiß-Rot

Sieben Pflichtspiele gab es zwischen 1978 und 1990 gegen den damaligen SC Viktoria Köln, von denen die Osnabrücker vier und die Domstädter eines gewinnen konnten. Da diese Partien mehr als drei Jahrzehnte zurückliegen, ist ihre Aussagekraft freilich begrenzt …

Spieltag: 06.09.2021, 19.00 Uhr, Bremer Brücke
Spieltags-Hashtag: #OSNVIK
Gegner-Homepage: www.viktoria1904.de

Text: Thorsten Stegemann

Bild: Viktoria Köln