Nach dem ersten Saisonsieg steht für die Lila-Weißen gleich das nächste Heimspiel auf dem Programm. Und wieder geht es gegen einen großen Traditionsverein. Bevor am kommenden Sonntag (Anstoß: 13:30 Uhr) die roten Teufel an der Bremer Brücke auflaufen, schauen wir auf die Situation rund um den Betzenberg.

Mehrere Jahre hielt sich die Begeisterung beim vierfachen Deutschen Meister in engen Grenzen. Seit der enttäuschenden Saison 2015/16 spielten die roten Teufel nicht mehr um den Aufstieg in die Bundesliga mit, wurden schließlich sogar drittklassig und brauchten vier Jahre, um sich über die Relegation wenigstens ins Fußball-Unterhaus zurückzukämpfen.
Doch seit Dirk Schuster, der direkt vor den Ausscheidungsspielen gegen Dresden zum Cheftrainer ernannt wurde, an der Seitenlinie Regie führt, geht es steil bergauf. Dem Aufstieg in die 2. Bundesliga folgte ein ansehnlicher 9. Tabellenplatz – und nun könnte es weiter nach oben gehen. Durch gezielte Verstärkungen und Verschiebungen im letztjährigen Kader scheinen die roten Teufel noch effektiver zu sein. Aktuell stehen beim Tabellenvierten bereits 13 Punkte auf der Habenseite.

„Die haben ihre Hausaufgaben gemacht“

Ehemalige Aufstiegshelden und bisherige Leistungsträger haben es da nicht immer leicht. So wie Torwart-Routinier Andreas Luthe, der den Platz zwischen den Pfosten an den 13 Jahre jüngeren Julian Krahl abgeben musste. Auch Fan-Liebling Terrence Boyd, der in der Vorsaison noch 13 Tore erzielte, ist im Sturm nicht mehr erste Wahl. Der sieben Jahre jüngere Ache Ragnar, der zuletzt von Eintracht Frankfurt an Greuther Fürth ausgeliehen war, hat sich mit sechs Saisontreffern vorerst einen Stammplatz in der Angriffsformation gesichert. Der zweite geht derzeit an Richmond Tachie. Der 24-jährige Offensivmann wechselte im Sommer von Ligakonkurrent Paderborn zum Betzenberg und erzielte bislang einen Treffer.
Bis dato zeigen sich diejenigen, die nun öfter die Bank drücken müssen, allerdings solidarisch und finden sogar lobende Worte für die zukunftsorientierte Personalpolitik der Vereinsführung. „Die haben ihre Hausaufgaben gemacht“, zitiert das Fachmagazin „kicker“ den in dieser Spielzeit schon fünfmal eingewechselten Terrence Boyd.

Taktisches

Nur der FC St. Pauli und Schalke 04 konnten Kaiserslautern in der laufenden Saison bezwingen, die 11 Gegentore beweisen allerdings, dass verschiedene Wege durch die Dreierkette der roten Teufel führen. Im zentralen Mittelfeld dürfte am Sonntag einmal mehr Marlon Ritter Regie führen, während in vorderster Linie mit Ache Ragnar und Richmond Tachie zu rechnen ist.

Lila-Weiß gegen Rot-Weiß

Beide Vereine trafen erstmals 2007 in einem Pflichtspiel aufeinander. Seitdem gab es neun Duelle – und immer einen Sieger. Leider kam der mehrheitlich aus der Pfalz. Kaiserslautern gewann sechs Partien, der VfL ging dreimal als Gewinner vom Platz.


Text: Thorsten Stegemann

Foto: osnapix