Am kommenden Samstag (Anstoß: 14:00 Uhr) empfängt der VfL den FC Erzgebirge Aue an der Bremer Brücke. Vor dem 22. Duell der beiden Klubs mit lila-weißen Vereinsfarben schauen wir auf die aktuelle Situation im südwestlichen Sachsen.

Neue Besen kehren bekanntlich gut – das gilt offenbar auch bei Erzgebirge Aue, dessen neuer Trainer freilich ein alter Bekannter ist. Pavel Dotchev fungiert bereits zum dritten Mal als Chefcoach der Veilchen, für die er zwischenzeitlich auch als Sportdirektor aktiv war. Seit er wieder an der Seitenlinie aktiv ist, läuft es gut für den Zweitligaabsteiger, der in der Hinserie zahlreiche Rückschläge hinnehmen musste und vor Weihnachten nur 3 von 17 Spielen für sich entscheiden konnte.

Dotchevs langer Weg

Mit Dotchev kehrte der Erfolg zurück. Im ersten Spiel des neuen Jahres gewann Aue überraschend beim Aufstiegsaspiranten Ingolstadt (2:1), dann folgte ein eminent wichtiger und durchweg überzeugender 4:0-Erfolg im „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen Bayreuth. Am vergangenen Wochenende spielten Dotchevs Schützlinge gegen die starke Zweitvertretung des SC Freiburg 0:0 unentschieden.
Trotz des jüngsten Aufwärtstrends hält der erfahrene Übungsleiter den Ball flach – es sei noch ein langer Weg zu absolvieren, meinte Dotchev augenzwinkernd. Dass die Sachsen nun wieder einen klaren Kurs Richtung Klassenerhalt eingeschlagen haben, zeichnet sich aber bereits ab.
Dotchev ist es in kurzer Zeit gelungen, der Offensivabteilung neue Impulse zu vermitteln. Bis zur Winterpause standen gerade einmal 16 Treffer zu Buche – seltener trafen nur Bayreuth, Zwickau und Dortmund 2. In den drei Spielen des neuen Jahres landete das Runde bereits sechsmal im Eckigen. Aber auch in der Defensive präsentierten sich die Veilchen formverbessert. In den drei genannten Partien mussten sie nur ein Gegentor hinnehmen.

Taktisches

Pavel Dotchev gilt als echter Taktikfuchs, der immer für Überraschungen gut ist. So überließ er Bayreuth im Erzgebirgsstadion erst einmal die Initiative, um dann selbst im Stil einer Kontermannschaft aufzutreten. Die letzten Partien sprechen dafür, dass Erzgebirge Aue an der Bremer Brücke mit Viererkette aufläuft. Wahrscheinliche Formationen wären dann 4-2-3-1 oder 4-4-2.

Lila-Weiß gegen Lila-Weiß

Die Matchbilanz zwischen Osnabrück und Aue ist nahezu ausgeglichen. Acht Duelle konnte der VfL für sich entscheiden, siebenmal waren die Sachsen erfolgreich. Sechs Partien endeten unentschieden, drei davon sogar torlos. In 4 von 21 Spielen fielen mehr als drei Tore, zuletzt am 10. September 2010. Damals erzielte Matthias Heidrich, heute Sportgeschäftsführer bei den Sachsen, an der Bremer Brücke das 1:0 für den VfL. Am Ende hieß es 3:2 für die Osnabrücker.


Text: Thorsten Stegemann

Bild: osnapix