Am Mittwochabend musste sich der VfL Osnabrück im Heimspiel an der Bremer Brücke zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage mit 0:1 geschlagen geben. Dem MSV Duisburg reichte ein Elfmeter vor der Halbzeit zum Sieg. Aber die lila-weißen Jungs wurden an diesem Abend nicht ausgepfiffen – im Gegenteil!

„Wir sind die Osnabrücker, wir sind immer da“ schallte es aus dem Rund der Bremer Brücke als die Mannschaft nach knapp sechs Minuten Nachspielzeit auf den Rasen sank. Bis dahin hatte die Truppe von VfL-Cheftrainer Daniel Scherning alles versucht, das Bollwerk der „Zebras“ zu knacken. Aber: Wie am vergangenen Samstag gegen Wehen Wiesbaden fehlte das letzte Quäntchen Glück und die letzte Präzision im Abschluss. So wie gleich zu Beginn in der 5. Minute als Gugganig Simakala fein bedient hatte, aber der Heber von „Chance“ von MSV-Keeper Weinkauf gerade noch mit der Schulter zur Ecke gelenkt wurde. Oder in der 62. Minute als Weinkauf den eigentlich gut geschossenen Elfmeter von Gugganig aus dem linken Eck kratzte. Oder in der 72. Minute als Kunze den Querpass von Bertram nicht verwerten konnte. Oder in der 82. Minute als Heider aus der Nahdistanz köpft aber nur den Pfosten traf. Oder kurz vor Schluss, als Traoré in der Box knapp links vorbeischob. Es war wie verhext.

Wieder hatte der VfL knapp 60 Prozent Ballbesitz, kontrollierte weitgehend die zweite Hälfte, nachdem der Faden in Halbzeit eins zwischenzeitlich etwas verloren wurde.

Elfmeter-Pechvogel Gugganig zeigte sich nach dem Spiel zerknirscht, aber auch selbstkritisch: „Viel weiter kann ich nicht ins Eck schießen“, sagte er zu seinem parierten Elfmeter, „wir hatten gute Gelegenheiten. Uns fehlen aktuell aber einfach die Tore!“

Genau dieses Bemühen, das unbedingte Wollen – das Publikum schien es gespürt zu haben. Und, wie so oft in der VfL-Vergangenheit, stehen Ränge und Rasen aktuell zusammen. Nur so kann es gehen in der Frühphase der Saison einer neu zusammengestellten Mannschaft.

„Wir müssen noch gieriger sein, dass wir den Ball über die Linie drücken! Aber wir spielen am Sonntag schon wieder, da müssen wir es halt besser machen. Dann holen wir eben den Auswärtssieg“, zeigte sich Ulrich Taffertshofer nach Abpfiff kämpferisch.

Die Marschroute ist damit klar, am Dallenberg soll was gehen! Anpfiff am Sonntag im Auswärtsspiel bei den Würzburger Kickers ist um 13 Uhr.

Text: René Kemna
Bild: osnapix