Seit dem 6. April hat Aufstiegsaspirant Holstein Kiel kein Zweitligaspiel mehr absolviert. Nun geht es in einer rasanten Fahrt Richtung Saisonende. Erste Station ist am Samstag die Bremer Brücke (Anstoß: 13.00 Uhr).

Wo steht Holstein Kiel? Nach der neuerlichen Quarantäne weiß das wohl niemand mit Sicherheit zu sagen. Fest steht, dass die Störche aktuell vier Ligaspiele weniger absolviert haben als die Lila-Weißen und in den nächsten Wochen von Termin zu Termin hetzen müssen.
Auf der anderen Seite dürfte die Motivation außerordentlich hoch sein. Geht es für die Schützlinge von Ole Werner doch nicht nur um den ersten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga, sondern auch um das Erreichen des DFB-Pokalfinales. Diese Doppel-Chance gibt es sicher nicht in jeder Saison.

Rückblick und Vorschau

Vor der Corona-Pause lief es nicht wirklich rund für die Kieler, die drei Spiele in Folge nicht gewinnen konnten und beim HSV (1:1), in Bochum (1:2) und in Heidenheim (0:1) nur einen Punkt sammelten.
Fünf der acht noch ausstehenden Ligaspiele finden nun aber zuhause statt und mit der unmittelbaren Aufstiegskonkurrenz haben die Störche – Stand jetzt – wenig zu tun. Nach dem Gastspiel in Osnabrück spielt man noch in Nürnberg und Karlsruhe sowie im eigenen Stadion gegen Regensburg, Sandhausen, St. Pauli, Hannover und Darmstadt.
Sollte das Team von Ole Werner von Verletzungen verschont bleiben, seine herausragende Abwehrleistung (25 Gegentore in 26 Spielen) konservieren und sich weiter auf den Torriecher von Alexander Mühling (10), Janni Serra (7), Jae-Sung Lee (5) oder Fin Bartels (4) verlassen können, ist Vieles möglich.

Pässe und Elfmeter

Ein dominantes Spiel hilft wenig, wenn die Pässe nicht ankommen. Darauf braucht der VfL bei diesem Gegner aber nicht zu hoffen, denn der Aufstiegsaspirant hat mit 84,6% eine herausragende Passquote. Hier gilt es einzugreifen und dann darauf zu achten, möglichst keinen Kieler im Strafraum zu Fall zu bringen. Die Störche bekamen bereits neun Elfmeter zuerkannt – alle fanden den Weg ins Tor.

Taktisches

Kiel hat einige Nachholspiele, braucht aber auch noch viele Punkte, um am Ende als erste schleswig-holsteinische Mannschaft überhaupt in die Bundesliga aufzusteigen. Deshalb ist davon auszugehen, dass die Gäste versuchen werden, das Spiel sofort unter Kontrolle zu bringen – möglicherweise mit einer 4-3-3-Formation, welche die Osnabrücker Abwehr permanent beschäftigten soll.

Lila-Weiß gegen Blau-Weiß Rot

Diese Statistik kann sich doch sehen lassen! In den letzten sieben Spielen gegen Holstein Kiel ging der VfL immer als Sieger vom Platz. Die gesamte Matchgeschichte, die seit dem Zweiten Weltkrieg fast 100 Partien umfasst, sieht natürlich etwas ausgeglichener aus – siehe dazu unseren gestrigen „Brückenschlag“

Spieltag: 24.04.2021, 13.00 Uhr, Bremer Brücke
Spieltags-Hashtag: #OSNKIE

Text: Thorsten Stegemann

Bild: osnapix