Am vergangenen Samstag gelang der U19 des VfL Osnabrück in der A-Junioren-Bundesliga eine faustdicke Überraschung. Beim klar favorisierten VfL Wolfsburg gewann das Team von Kristopher Fetz nach einer starken spielerischen und kämpferischen Leistung mit 3:2. Am Sonntag steht die nächste große Herausforderung auf dem Programm.

Eingeplant habe er die drei Punkte beim scheinbar übermächtigen Konkurrenten aus Wolfsburg natürlich nicht, erzählt U19-Trainer Kristopher Fetz im Gespräch mit vfl.de. Aber Chancen habe man sich schon ausgerechnet, auch wenn der Youth League-Teilnehmer zu den besten U19-Teams in Deutschland gehöre.

„Wolfsburg verfügt im U19-Bereich über unglaubliche Qualitäten. Trotzdem hatten wir immer das Gefühl, dort etwas holen zu können, wenn am Spieltag alles zusammenpasst“, so Fetz. Neben einer optimalen Vorbereitung auf die Stärken (und Schwächen) des Gegners musste auch die Bereitschaft vorhanden sein, das Maximum zu investieren, über 90 Minuten eine konstant hohe Intensität zu zeigen, die wenigen Chancen konsequent zu nutzen und mögliche Rückschläge wegzustecken.

Der Spielverlauf gab Fetz Recht. Jannik Zahmel und Arvin Moulai brachten die Lila-Weißen mit 2:0 in Front. Als Oliver Fobassam Nawe den Vorsprung mit einem Doppelschlag egalisierte, schien die Partie zu kippen, doch die Lila-Weißen stemmten sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage. Und nicht nur das: Arvin Moulai erzielte in der 58. Minute mit seinem zweiten Tor den 3:2-Siegtreffer.

„Mir hat besonders imponiert, wie wir nach den Gegentoren, die beide durch Standardsituationen fielen und am Ende vermeidbar waren, reagiert haben. Die Mannschaft hat nicht aufgesteckt, sondern einen neuen Anlauf genommen und am Ende den verdienten Lohn eingefahren. Das gibt uns natürlich viel Selbstbewusstsein für die kommenden Aufgaben.“

Und die stellen erneut eine echte Herausforderung dar. Am kommenden Sonntag geht es gegen den SV Werder Bremen, der mit der Empfehlung von sechs Siegen in Folge auf die Illoshöhe kommt (Anpfiff: 15.00 Uhr). Danach fährt die U19 zum ungeschlagenen Tabellenführer Hertha BSC Berlin, ehe am 18. Dezember das Nachholspiel gegen Dynamo Dresden auf dem Programm steht. Punkte sollen möglichst auch in diesen Partien eingefahren werden. „Wir haben jetzt gesehen, dass wir auch gegen Teams, die auf einem extrem hohen Level spielen, mithalten können, wenn wir unsere Stärken konsequent und über die gesamte Spieldauer dagegen setzen“, sagt Kristopher Fetz.

Nach dem Sieg in Wolfsburg hat die U19 der Osnabrücker das rettende Ufer der A-Junioren-Bundesliga wieder fest im Blick, zumal Hansa Rostock und der FC St. Pauli, die auf den Nicht-Abstiegsplätzen 13 und 14 rangieren, nur einen Punkt, aber auch zwei Spiele mehr auf dem Konto haben als die Lila-Weißen.

Wichtiger noch als die Tabellensituation ist allerdings die Entwicklung der Spieler und die enge Verzahnung zwischen Nachwuchs- und Profibereich. „Hier ist der VfL seit Jahren auf einem sehr guten Weg“, meint Fetz und verweist nicht nur auf die Youngster, die den Sprung in den Profikader bereits geschafft haben. Immer wieder bekommen A-Junioren die Chance, im Drittliga-Kader mitzutrainieren, Neues zu lernen und wichtige Erfahrungen zu sammeln. In der laufenden Woche sind sechs von ihnen bei den Übungseinheiten von Daniel Scherning dabei – auf der anderen Seite trainieren fünf U17-Akteure bei der U19 mit.

„Dass junge Spieler hier regelmäßig solche Möglichkeiten bekommen, ist sicher nicht alltäglich“, meint Kristopher Fetz. Kein Wunder, dass er immer in strahlende Gesichter schaut, wenn einer seiner Schützlinge eine Einladung zum Training bekommt …

Text: Thorsten Stegemann

Bilder: VfL Osnabrück