Am Samstag stand für die Profis des VfL Osnabrück der letzte sportliche Test vor dem Saisonstart am nächsten Freitag an. Zu Gast an der Bremer Brücke war der niederländische Erstligist FC Groningen.

Daniel Scherning entschied sich erneut für ein 4-4-2 in Rautenform, mit Heider und Oduah in der Spitze. Bei Groningen setzte Trainer Frank Wormuth auf ein 4-2-3-1. Schiedsrichter war Frank Willenborg.

Vom Anpfiff an ging es gut zur Sache auf dem Rasen. Bereits in der 5. Minute kam der VfL zur ersten Ecke durch Simakala. Auf den ersten Pfosten geschlagen erzeugte der zweite Ball etwas Gefahr, Groningen konnte klären. Aber auch Groningen sorgte in den ersten Minuten durch Suslov und Larssen für Gefahr.

Beim VfL gefiel in den ersten zwanzig Minuten vor allem die Konzentriertheit in der Defensive und eine engagierte Balleroberungsmentalität. Nach vorn boten sich zunächst eher wenige Lücken gegen den Tabellenzwölften der letztjährigen Eredisivie-Saison, auch kam der letzte Ball zu selten wirklich „scharf“ an.

Nach einer halben Stunde war die Partie weiterhin torlos, allerdings mit deutlich mehr Spielanteilen für die Lila-Weißen.

Nach 45 Minuten dann die erste Trinkpause für beide Teams, eine kurze Unterbrechung. VfL-Trainer Daniel Scherning wechselte Engelhardt für Oduah. Das Bild auf dem Feld blieb ähnlich, aber die Groningen wurden

Mit der 60. Minute gingen die Gäste in Führung: Larssen bereitet vor für Lundquist, der am langen Pfosten nur einschieben musste. Sechs Minuten später lag das 0:2 in der Luft, aber Oratmangoen scheiterte per Drehschuss aus der Nahdistanz an Kühn. Die Führung für die Gäste war mittlerweile verdient. In der 68. Minute traf Irandust zudem den linken Pfosten mit einem Schuss aus der Halbdistanz.

Die Groninger standen mit zunehmender Spielzeit immer besser, der VfL fand im Angriff immer weniger Räume. Das hatte sicherlich mit der eingewechselten Qualität der Niederländer, aber auch zum Teil mit dem Kräfteverschleiß der letzten Trainingswoche zu tun.

In der 79. Minute brach der eingewechselte Rorig von der rechten Seite in die Mitte durch, zog mit seinem schwächeren linken Fuß ab und schoss nur knapp über das Groninger Tor. Ein offensives Lebenszeichen der Osnabrücker. Kurz darauf hatte Groningen aber seinerseits erneut die Chance auf das nächste Tor, versagte aber aus nächster Nähe.

Nach der 90. Minute drängte der VfL weiter auf den Ausgleichstreffer, wie zum Beispiel nach einer Ecke in der 97. – aber sie fanden einfach keine entscheidenden Lücken im Abwehrbollwerk der Groninger. Zudem litt der Osnabrücker Spielfluss ein wenig unter den zahlreichen Wechseln und der etwas abgehenden Spritzigkeit.

Und in der 108. Minute kam der VfL doch noch zum 1:1! Haas brachte den Ball von der linken Seite in die Mitte, wo Wulff vor Leeuwenburgh cool blieb, den Keeper etwas aussteigen ließ und dann in die Maschen des FCG traf. Nicht ganz unverdient, waren die Osnabrücker doch immer drangeblieben und hatten sich nie hängen lassen.

Kurz darauf hatte Rorig nach einer Ecke von Köhler mit einem Schuss aus der zweiten Reihe sogar die Führung auf dem Fuß, seinen Schuss konnte Leeuwenburgh aber festhalten.

In der 114. Minute ein bitterer Moment: Rorig stoppte einen Gegenspieler knapp im Strafraum mit einem Rempler, Schiri Willenborg zeigte direkt auf den Elfmeterpunkt. Ngonge traf sicher links unten zum 2:1.

Dabei blieb es schlussendlich auch. Der VfL muss sich im kräftezehrenden, letzten Test also knapp geschlagen geben, kann dennoch auf viele gute Momente und eine gesunde Moral zurückschauen.

Am nächsten Freitag ab 19 Uhr geht es denn beim Saisonstart der 3. Liga gegen den MSV Duisburg um wichtige Punkte.

Aufstellung VfL: Kühn (Adamczyk, 91.) – Kleinhansl (Rorig, 77.), Gyamfi (Satkus, 91.), Trapp (Chato, 61.), Traoré (Haas, 77.) – Tesche (Karademir, 91.), Kunze (Wulff, 91.), Wähling (Wiethaup, 61.; Köhler, 106.), Simakala (Putaro, 61.) – Heider (Higl, 77.), Oduah (Engelhardt, 46.)

Aufstellung Groningen: Verrips, Sverko, Pelupessy, Duarte, Suslov, Strand Larssen, Abraham, Kalley, Dammers, Kasanwirio, Lundquist

Wechsel ab der 61. Minute:

Leeuwenburgh, te Wierik, Leeuw, Irandust, Balker, Gelderen, Slor, van Kaam, Matuta, Oratmangoen, Joosten (Ngonge, 91.)


Text: René Kemna
Bild: osnapix