Nach fast 33 Jahren gastiert die SpVgg Bayreuth am Samstag (Anstoß: 14:00 Uhr) erstmals wieder an der Bremer Brücke. Vor dem Heimspiel gegen die Oberfranken werfen wir wie immer einen Blick auf den nächsten Gegner der Lila-Weißen.

Das eben erwähnte letzte Gastspiel gewannen die Bayreuther zwar mit 3:0, verpassten am Ende aber den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Es dauerte mehr als drei Jahrzehnte – mit zwischenzeitlichen Abstiegen bis in die sechstklassige Landesliga -, ehe dem bayerischen Traditionsverein die Rückkehr in den Profifußball gelang. Und die Bilanz der Aufstiegssaison konnte sich wahrlich sehen lassen. Die SpVgg gewann 30 von 38 Regionalliga-Partien, erzielte 103 Tore, kassierte aber nur 39 und hatte schließlich sieben Punkten Vorsprung auf die Reserve des FC Bayern München

„Lassen uns nicht umschmeißen“

Seit dem Aufstieg führt Thomas Kleine an der Seitenlinie Regie und sieht nicht immer unterschiedliche Leistungen, aber sehr voneinander abweichende Ergebnisse seines Teams. Drei Niederlagen zu Saisonbeginn folgte der knappe Sieg gegen den VfL, doch in den anschließenden sechs Partien gelang der SpVgg kein weiterer Dreier mehr. Auch im neuen Jahr geht es hin und her. Eine Woche nach dem wichtigen Sieg gegen Dortmund II verloren die Oberfranken 0:4 in Aue. Eine weitere Woche später hieß es 1:0 gegen Ingolstadt, doch dann setzte es wieder zwei Niederlagen in Freiburg und gegen Wehen Wiesbaden.
Das jüngste 2:3 gegen den Aufstiegsaspiranten war zwar frustrierend, doch die Bayreuther schöpften auch neuen Mut im Kampf um den Klassenerhalt. Immerhin gelang es ihnen beinahe, einen 0:3-Rückstand gegen die klar favorisierten Gäste zu egalisieren. Man lasse sich von solchen Niederlagen nicht umschmeißen und werde bis zum Schluss alles geben, gab Cheftrainer Kleine nach der Partie zu Protokoll – eine klare Ansage, die sicher auch für das kommende Spiel in Osnabrück gilt.

Taktisches

Dass die Bayreuther weiterhin in akuter Abstiegsgefahr schweben, hat vor allem mit der schwachen Offensivleistung zu tun. In 22 Spielen erzielten sie nur 17 Tore – weniger als jedes andere Team in Liga 3. Mehr als zwei Drittel dieser Treffer gehen auf das Konto von Alexander Nollenberger (7) und Markus Ziereis (5), die wohl auch an der Bremer Brücke eine zentrale Rolle spielen werden. Vor Stammkeeper Sebastian Kolbe dürfte wieder eine Viererkette agieren – insofern spricht einiges für die Formation 4-2-3-1 mit Markus Ziereis in vorderster Linie.

Lila-Weiß gegen Gelb-Schwarz

In den vergleichsweise wenigen Partien, die bislang zwischen Osnabrück und Bayreuth ausgetragen wurden, hatten die Oberfranken zumeist die Nase vorn. Der VfL konnte überschaubare 3 von 11 Spielen gewinnen, die SpVgg ging siebenmal als Sieger vom Platz. Nur am 29. März 1988 trennte man sich unentschieden – damals hieß es an der Bremer Brücke 1:1.


Text: Thorsten Stegemann, Bild: osnapix