Ostersamstag und rund 1.500 Lila-Weiße haben die weite Reise nach München angetreten, um den VfL im Gastspiel beim TSV 1860 München zu unterstützen. Außer guter Stimmung hatten sie allerdings wenig Positives vom Spiel zu berichten. Unser Spielbericht.

Tobias Schweinsteiger blieb seinem favorisierten 4-3-3 System treu, musste allerdings aufgrund von drei Gelbsperren umbauen. Für Kleinhansl startete Haas, für Köhler rückte Chato in die Startelf und für Engelhardt begann Mannschaftskapitän Heider im Sturm. Sechzig-Cheftrainer Jacobacci wählte ein 4-2-3-1 mit Routinier Bär in vorderster Front. Schiedsrichter der Partie war Patrick Kessel.

Die Löwen legten los wie die Feuerwehr und hatten bereits in der 3. Minute durch Boyamba die erste, gute Gelegenheit der Partie, die Philipp Kühn per Glanzparade entschärfte. Nach rund 10 Minuten fanden die Osnabrücker besser in die Partie und verschafften sich etwas Luft. Nach einem Freistoß von Haas von der rechten Seite kam der Ball zunächst auf den langen Pfosten und dann per Kopfablage ins Zentrum, wo Heider und Chato sich nicht einig waren und die gute Gelegenheit verstreichen ließen.

Knapp mit Ablauf der ersten halben Stunde kamen die Löwen mal wieder gefährlich vors Osnabrücker Tor, Lex zog ab und Gyamfi klärte per Kopf zum Einwurf.

Kurz vor der Pause dann der Nackenschlag in einem intensiven Spiel: Die Lila-Weißen wirkten ein bisschen zu sorglos, konnte eine Offenisvsituation der Gastgeber nicht entscheidend klären, der Ball kam von halbrechts zu Boyamba, der vor Kühn cool blieb und den Ball ins Tor lupfte (39.). 0:1, ein Spielstand, über den sich der VfL sehr ärgern dürfte, hatte Tesche doch wenige Minuten vorher die erneute Chance zur Osnabrücker Führung.

Mit dem knappen Rückstand ging es dann auch in die Pause.

Der VfL kam mit viel Druck aus der Kabine, der allerdings nur knapp zehn Minuten anhielt, dann fanden die Löwen ihrerseits wieder besser ins Spiel. In der 62. Minute schnupperte der VfL am Ausgleich, als Manuel Haas einen direkten Freistoß aus zentraler Position an der linken Außenpfosten zimmerte. Mit Beginn der letzten 25 Minuten war das Fazit einfach: Bis zum Sechzehner sah vieles, was der VfL anbot, recht gefällig aus, dann aber fehlte der entscheidende Ball, die letzte, zündende Idee, um echte Torgefahr vor dem Löwen-Tor zu entwickeln.

Ein ärgerlicher Ballverlust im offensiven Mittelfeld und ein anschließender Konter brachte das 0:2: Simakala hatte eigentlich Platz, sein Passversuch wurde allerdings geblockt, dann war das Zentrum offen, Vrenezi brachte einen schicken Steckpass auf Boyamba, der Kühn aus dem Lauf ein zweites Mal überlupfte (70.).

Noch dicker kam es fünf Minuten später, als Niemann mit einer Grätsche an der rechten Außenbahn gegen Bär zu spät kam und von Schiri Kessel die roten Karte gezeigt bekam.

An diesem Samstag fand der VfL einfach kein Mittel, um im Offensivspiel echte Torgefahr zu entwickeln. Auch der Dreifach-Wechsel von Heider, Haas und Kunze, für die Higl, Putaro und Rorig kamen, brachte keine Besserung.

Den Schlusspunkt unter einen komplett gebrauchten Tag setzte Löwen-Verteidiger Jasper Verlaat, der einen Freistoß zum 3:0 verwandelte. Der Ball kam lang und hoch und eigentlich eher ungefährlich, aber Higl und Beermann schauten nur auf den Ball, der ihnen versprang, zu Verlaat kam, der aus der Drehung und nächster Nähe ins Tor traf.

Dabei blieb es auch. Der VfL muss eine empfindliche Niederlage verkraften, verharrt auf Tabellenplatz 6, und hat auf der Rückfahrt nach Osnabrück reichlich Zeit, um über die eigenen Fehler nachzudenken. Weiter geht’s am kommenden Samstag in Heimspiel gegen Ligaprimus SV Elversberg.

Aufstellungen

VfL: Kühn – Haas (Rorig, 64.), Beermann, Gyamfi, Traoré (Putaro, 78.) – Chato (Wähling, 78.), Tesche, Kunze (Wulff, 64.) – Simakala, Niemann, Heider (Higl, 78.)

1860: Hiller – Morgalla, Lang, Verlaat, Steinhart – Deichmann, Wörl (Belkahla, 90.) – Lex (Holzhauser, 83.), Vrenezi, Boyamba – Bär (Skenderovic, 83.)

Ecken

VfL: 4

1860: 1

Verwarnungen

VfL: Haas (45.), Gyamfi (50.) Niemann (Rot; 75.)

1860:

Zuschauer: 15.000


Text: René Kemna
Bild: osnapix