Nach der Niederlage gegen die SV Elversberg trifft der VfL am Samstag auf Hannover 96 (Anpfiff: 13:00 Uhr). Die Partie gegen die Gäste aus der Landeshauptstadt bietet die Möglichkeit, die Hinrunden-Klatsche vergessen zu machen. Der Vorbericht.

Die Ausgangslage

Hannover 96 steht nach dem 22. Spieltag auf dem vierten Platz der 2. Bundesliga und befindet sich mitten im Aufstiegskampf. Wettbewerbsübergreifend ist der Klub aus der Landeshauptstadt nun seit fünf Spielen ungeschlagen, zudem konnten „die Roten“ ihre vergangenen vier Partien gewinnen. Dabei besiegte man zuletzt die SpVgg Greuther Fürth und den Hamburger SV, zwei direkte Konkurrenten um den Aufstieg in die Bundesliga. Besonders gefährlich zeigen sich die Hannoveraner in dieser Spielzeit in der Offensive. Der Klub aus der Landeshauptstadt erzielte bislang 43 Tore bei nur 293 Torschüssen, was hocheffizient ist. Zum Vergleich: Der VfL feuerte 284 Schüsse ab, doch traf nur 19-mal. Grund dafür sind unter anderem die vielen zugesprochenen Strafstöße. Bereits acht Elfmeter durfte Hannover ausüben. Cedric Teuchert ist hierbei Top-Torschütze seines Vereins mit neun Toren, wovon sechs vom Elfmeterpunkt stammten. Doch auch Havard Nielsen (sieben Tore) und Nicolò Tresoldi (sechs Tore) befinden sich momentan in Trefferlaune.

Zum zweiten Mal musste die Mannschaft unter der Leitung von Uwe Koschinat am Wochenende drei Gegentreffer hinnehmen. Die defensive Stabilität, die in der Rückrunde zurückgekehrt war, ging zumindest für 15 unkonzentrierte Minuten verloren. Umso wichtiger wird es am Samstag sein, konzentriert gegen eine konterstarke Mannschaft zu agieren. Bereits in der Hinrunde mussten die Lila-Weißen die schmerzhafte Erfahrung in der Heinz von Heide- Arena machen. Der VfL wird wie gewohnt viele Zweikämpfe gewinnen müssen, um 96 in Schach zu halten. Dies wird nicht einfach, denn Hannover ist in der Statistik der gewonnen Zweikämpfe auf dem zweiten Rang der Liga. Der VfL thront dabei auf dem ersten Platz. Auffällig ist, dass beide Mannschaften auf einen Kern aus erfahrenen und jungen Spielern bauen. Den Altersdurchschnitt von 26,5 Jahren beim VfL unterbietet Hannover um 0,6 Jahre. Aus 25 Kaderspielern haben nur fünf Hannoveraner Akteure das 30. Lebensjahr erreicht. Beim VfL sind es sieben.

Bilanz

74 Pflichtspielduelle lieferten sich die Hannoveraner und Osnabrücker. Dabei gingen „die Roten“ 33-mal als Sieger vom Platz. Der VfL behielt in 27 Partien die Oberhand. Dazu trennten sich die beiden Mannschaften in 14 Spielen mit einem Unentschieden. Das erste ausgetragene Duell der beiden Niedersächsischen Traditionsklubs gewannen die Lila-Weißen im Jahr 1947 durch ein 5:1 an der Bremer Brücke. Seit dem Kantersieg konnte der VfL in keinem weiteren Spiel gegen Hannover 96 fünf Tore erzielen. Der letzte VfL-Sieg gegen die Mannschaft aus der Landeshauptstadt ist bereits vier Jahre her. Am 2. Spieltag der Saison 20/21 bezwangen die Lila-Weißen die 96er mit 1:0.

Das Personal

Lars Kehl, der sich in der Reha befindet, fällt für die Partie aus. Ansonsten kann Uwe Koschinat auf den gesamten Kader zurückgreifen.

Stimmen zum Spiel

Uwe Koschinat über den kommenden Gegner: „Hannover verfügt prinzipiell über eine ganz hohe Zahl an herausragenden Individualisten. Dazu gehört nicht nur Marcel Halstenberg, der letztes Jahr noch bei einem Top-Bundesligisten Stammspieler war. Sie haben mit Köhn einen ganz wichtigen Spieler verloren, aber das hat man in den letzten beiden Spielen überhaupt nicht gemerkt. Das waren zwei spektakuläre Siege in Hamburg und gegen Fürth. Das Jahr 2024 gehört komplett Hannover 96“.

Uwe Koschinat über die Aufstellung: „Ich wollte nach der Vorbereitung eine gewisse Stabilität in die Mannschaft bringen. Ich habe festgestellt, dass diese Ausgangssituation eines 4-3-3 der Mannschaft sehr gutgetan hat. Es ging am Ende darum wer sich auf seiner Position durchsetzt und dann muss man ehrlicherweise sagen, dass viele Spieler über einen wirklich guten Zeitraum stetig ihre Leistung abgerufen haben. Ein Spiel wie das in Elversberg ist immer ein Faktor, wo du dir als Trainer Gedanken machst, ob du auf der ein oder anderen Position tauschen musst. Auf der anderen Seite fände ich es auch fehlerhaft, ein einmaliges Versagen immer direkt in der Konsequenz zu nutzen, um alles neu zu durchdenken.“

TV und Radio

Der Pay-TV-Sender sky überträgt die Partie im Einzelspiel. Das Liveradio der Lila-Weißen berichtet Live aus dem Stadion und meldet sich kurz vor Anpfiff unter www.vfl.de/liveradio.


Text: Paul Dornbusch

Bild: Philip Dauwe