Zum Abschluss der englischen Woche wartet auf die Lila-Weißen noch einmal eine große Herausforderung (Samstag, 14:00 Uhr). Der SC Freiburg II stellt die mit Abstand stärkste Nachwuchsmannschaft eines Bundesligisten und darf sich sogar Hoffnungen auf den Meistertitel in der 3. Liga machen.

Sie rangieren auf Tabellenplatz 2, obwohl sie gar nicht aufsteigen dürfen. Doch Motivationsprobleme hat die zweite Mannschaft des SC Freiburg offenkundig nicht. Die jüngsten sieben Spiele konnten allesamt gewonnen werden, am vergangenen Mittwoch bezwang man das Spitzenteam von Wehen Wiesbaden in beeindruckender Manier mit 4:2. An die letzte Niederlage (12. November 22, 0:3 in Elversberg) kann man sich im Breisgau vermutlich kaum noch erinnern.

„Große Lust auf die 3. Liga“

Dabei ist die Mannschaft nicht nur jung und vergleichsweise unerfahren, sondern auch noch stark beansprucht. Youngster wie Noah Atubolu, Robert Wagner, Merlin Röhl oder Kenneth Schmidt pendeln immer wieder zwischen Bundesliga- und Drittligateam. Kein großes Problem, meint Trainer Thomas Stamm, der nach Medienberichten vom FC Basel umworben wird. Seine Schützlinge hätten trotz der jüngsten Erfolge und guter Zukunftsperspektiven „weiter große Lust“ auf die 3. Liga – und nähmen da auch einen größeren Aufwand in Kauf.
Vor dem Tor aber sind die Freiburger Youngster echte Minimalisten – und zwar sowohl vor dem des Gegners als auch vor dem eigenen Kasten. Für die stolze Ausbeute von 57 Punkten aus 27 Spielen reichten überschaubare 40 Treffer. Ein knappes Drittel davon ging auf das Konto des Niederländers Vincent Vermeij. Der 28-Jährige gehört zu den Routiniers im Kreis der Youngster, traf bislang zwölfmal ins Schwarze und feierte vor kurzem auch sein Bundesliga-Debüt im Trikot des SC Freiburg.
Auf der anderen Seite stellen Stamms Schützlinge mit Elversberg die stärkste Abwehrreihe der 3. Liga. Noah Atubolu und Stellvertreter Niklas Sauter kassierten nur 24 Gegentore.

Taktisches

Bei den letzten beiden Auswärtsspielen in Ingolstadt und Köln agierte Freiburg II mit Viererkette, Dreier-Mittelfeld und einem Sturm-Trio, in dem einmal Vincent Vermeij und einmal Maximilian Breunig die vorderste Position besetzte. Wer am Samstag in Osnabrück antritt, hängt wohl auch ein wenig davon ab, wen Christian Streich am Sonntag mit nach Mainz nehmen möchte. Eine spiel- und zweikampfstarke Mannschaft wird Thomas Stamm in jedem Fall ins Rennen schicken.

Lila-Weiß gegen Weiß-Rot

25 Mal traf der VfL auf die erste Mannschaft des SC Freiburg, gegen den Nachwuchs gab es drei Spiele. Auf einen Sieg warten die Lila-Weißen bislang vergebens. In der vergangenen Saison hieß es an der Bremer Brücke 0:1, das Rückspiel gewannen die Breisgauer gar mit 4:1. Damit verglichen bedeutete das Duell der laufenden Saison eine echte Steigerung. Im Hinspiel hieß es nach 90 Minuten 1:1 unentschieden.


Text: Thorsten Stegemann
Bild: osnapix